Sanitärtechnik
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19.01.2024
Fery Lipp

Installationssystem GIS von Geberit

Eine Innovation, die für Wirbel sorgte: Vor 30 Jahren brachte die Einführung des Geberit-Installationssystems GIS eine bedeutende Neuerung in die Sanitärbranche. Es handelte sich um das erste komplette Trockenbau-Montagesystem mit einer stabilen, geprüften Grundkonstruktion für die individuelle Badgestaltung. Was vor 30 Jahren als «Neuheit wie von einem anderen Stern» galt, ist heute eine etablierte Lösung.

Auf der Internationalen Sanitär- und Heizungsmesse (ISH) 1993 in Frankfurt am Main fiel der Startschuss für das Geberit-Installationssystem, kurz GIS. Für Geberit war es die grosse Produktneuheit auf der weltweit führenden Messe der Sanitärbranche. Das Ziel: GIS sollte die Anforderungen von Renovierungsprojekten erfüllen. Bis heute hat sich GIS bei Renovationen und bei Neubauten als hoch flexibles Installationssystem etabliert.

 

Selbsttragende Wandkonstruktion
Das Grundgerüst von GIS besteht aus einem Vierkantprofil, das über Winkel am Baukörper (Wand, Fussboden, Dachschrägen) befestigt wird, sowie einem Profilverbinder, der die Vierkantprofile miteinander verbindet. Montageelemente (für WC, Waschtisch, Urinal, usw.), Traversen und Befestigungsmöglichkeiten für Rohrleitungen sowie Stütz- und Haltegriffe vervollständigen das Sortiment. Die Statik der Bausubstanz bleibt mit GIS unberührt, da die Konstruktion einfach vor die bestehende Wand gestellt oder auch als raumabschliessende Installationswand montiert wird. Zusammen mit den Gipskartonplatten entsteht eine stabile, selbsttragende Wandkonstruktion. Die Rohrleitungen verschwinden körperschallentkoppelt in der Konstruktion, Schall- und Brandschutz sind nach den aktuellen Regelwerken bereits eingebaut.


Installateur wird zum Generalunternehmer
GIS war und ist ideal auf die Bedürfnisse der Sanitärfachleute ausgerichtet. Das Installationssystem ist für die Vorfertigung ausgelegt. Die komplette Wertschöpfung bleibt beim Installateur. Mit GIS können nicht nur Vor- oder Trennwände erstellt werden, sondern auch kreative Lösungen, wie frei im Raum stehende halbhohe Raumteiler, sogenannte Installationsinseln. Das war zur Markteinführung ein Novum, und bis heute gilt: Mit GIS eröffnen sich neue, ungeahnte Freiheiten in der Badgestaltung.

Wo früher ein Maurer die Vormauerung erstellte, ist heute mit GIS der Installateur Generalunternehmer: Geberit versetzt ihn in die Lage, rohbaufertige Sanitärinstallationen im Trockenbau bis zur plattenfertigen Oberfläche komplett eigenständig zu errichten. Ob in der Altbaumodernisierung oder im Neubau, spielt dabei keine Rolle. Eine Ergänzung bedarf es nur noch durch wenige andere, beispielsweise Plattenleger oder Elektriker.

 

Digitaler Service als Zusatzangebot
Was heute nur noch wenig bekannt ist: GIS war eine Weiterentwicklung des damaligen Installationssystems Kombistar von Geberit. Der wesentliche Mehrwert von GIS für die Installateure – damals wie heute – ist der deutlich erweiterte Einsatzbereich, die schnellere Montage, viele raffinierte Produktdetails und ein umfassendes Servicepaket. Denn Geberit bietet bereits seit 1993 neben den GIS-Montageelementen eine kostenlose Software an: Mit DLS (Digitales Dienstleistungssystem) stand Planern und Installateuren eine Software für die Planung von Sanitärräumen und für die Abwicklung von GIS-Projekten zur Verfügung. Im Laufe der Jahrzehnte hat Geberit seine digitalen Angebote bis zu den heutigen Services optimiert und weiterentwickelt. Aus DLS ist die heute bekannte Software Geberit ProPlanner entstanden. ProPlanner unterstützt Sanitärplaner, Sanitärunternehmer und Geberit Vorfabrikationspartner in der Planung über die Kalkulation bis hin zur Vorfabrikation und Montage von Sanitärprojekten jeglicher Grösse.

 

Heute vereinfachen weitere digitale Tools den Arbeitsprozess: Mit der Geberit ProApp hat der Installateur eine Berechnungshilfe für die Vorwandsysteme direkt vor Ort, sprich jederzeit griffbereit auf dem Smartphone. Für die Planung im Büro kann die Desktop-Anwendung GIS-/Duofix-Rechner verwendet werden. Und im BIM-Prozess lassen sich Installationswände mit dem Geberit Plug-in für Autodesk Revit einfach und schnell modellieren.

2023: Ständig weiterentwickelt
Das Installationssystem GIS war noch nie so gut wie heute. In der Branche gilt es als universelles, flexibles Installationssystem. Das System hat sich in drei Jahrzehnten kontinuierlich weiterentwickelt und bietet heute zahlreiche Anwendungsbereiche und Produkte. Eine einzige Person kann dank der werkzeuglosen Verbindungstechnik die gesamte Montage allein ausführen. Mit GIS entstehen in wenigen Schritten aus Tragsystem, Installationselementen und Systembeplankung komplette, plattenfertige Sanitärwände. Dies sowohl bei der Badsanierung als auch im Neubau.

 

Dank Vorfertigung noch effizienter
Zusätzlich können unter Beizug von Geberit Vorfabrikationspartnern vorgefertigte GIS-Sanitärwände eingesetzt werden. Die Geberit-Vorfabrikationspartner fertigen die Sanitärwände für Kunden individuell vor und liefern diese just-in-time auf die Baustelle an. Vor allem bei grösseren Bauprojekten profitieren die Baubeteiligten dadurch von deutlich reduzierten Montagezeiten, minimierter Beschaffungs- und Lagerlogistik, geprüfter Sicherheit mit allen erforderlichen Dokumenten und hoher Kalkulationssicherheit. Zudem bieten die Geberit-Vorfabrikationspartner einen breiten Service an, der zum Beispiel die Erstellung des Aufmasses und die genaue Planung umfasst.


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